Umweltbedingungen während des letzten Glaziales im nördlichen Harzvorland

Researchdata & Literature
Maintained by Lydia Krauß
Created at 2.1.2017

Abstract

In dem Sonderforschungsbereich 806 (SFB 806) "Unser Weg nach Europa - Interaktion von Um-welt und Homo Sapiens während des letzten Spätglaziales" ist das Teilprojekt D1 "Analyse von Migrationsprozessen bedingt durch Um-weltbedingung zwischen 40.000 und 14.000 Jahren im Rhein-Maas-Gebiet" angesiedelt. Im Zuge des Projektes wurden unter anderem auch Löss-Paläoboden-Sequenzen (LPS) im nördli-chen Harzvorland aufgenommen und analysiert. Hierbei wurden anhand verschiedener geoche-mischer, farblicher und magnetischer Eigen-schaften sowie den Korngrößenverteilungen Rückschlüsse auf etwaige Umweltbedingungen während der Weichseleiszeit gezogen. Die Re-gion ist Teil des nordeuropäischen Lössgürtels, deren nördliche Ausbreitung relativ scharf abge-grenzt ist durch einen Übergansbereich in dem äolische Sedimente mit Korngrößen von Schluff und Sand ineinander greifen. Nach Süden wird die Lössverbreitung durch deutsche Mittelgebir-ge limitiert. In diesen löst sich der flächende-ckende Lössgürtel in abgetrennte Lössbecken auf. Im Vergleich zu intensiv erforschten Löss-Regionen, wie der Niederrheinischen Bucht, zählt das nördliche Harzvorland zu den eher wenig untersuchten Lössgebieten. Besonders interessant an den LPS des nördlichen Harzvor-landes ist ihre Nähe zu dem ehemaligen skandi-navischen Eisrand. Den Resultaten ist zu ent-nehmen, dass während des letzten glazialen Maximums (LGM) und der letzten spätglazialen Lössablagerungsphase ein höherer Eintrag vonäolischen Sedimenten stattfand als in den vo-rangegangenen, was mit der Theorie von tro-ckeneren und kälteren Bedingungen einhergeht. Darüber hinaus fand während des LGM ein zu-sätzlicher stärkerer Eintrag von Sedimenten statt, die auf eine Quelle in kurzer Distanz schließen lassen (hoher Anteil an Grobkompo-nenten, der im restlichen Profil nicht in dem Maß vorhanden ist), was durch Verstärkung der Windbedingungen und auf einen Windrich-tungswechsel hindeuten. Des Weiteren ist auf das Marine Isotopen Stadium (MIS) 3 datiertes Bodenmaterial in einer der LPS vorhanden. Das alleinige Vorhandensein von MIS 3 Bodenmate-rial lässt darauf schließen, dass während Ab-schnitten des MIS 3 und 2 die Umweltbedingun-gen und Oberflächenprozesse hier weniger einschneidend waren, als zum Beispiel in weiten Teilen der Niederrheinischen Bucht.

Bibliography

Krauß, L., Zens, J., Zeeden, C., Schulte, P., Eckmeier, E., Lehmkuhl, F. (2016): Umweltbedingungen während des letzten Glaziales im nördlichen Harzvorland. Deuqua

authorKrauß, Lydia and Zens, Joerg and Zeeden, Christian and Schulte, Philipp and Eckmeier, Eileen and Lehmkuhl, Frank
keyLydiaKrauß2016
publisherDeuqua
typeposter
year2016
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